Einzelhaltung & Handaufzucht - eine schmerzhafter Haltererfahrung
Heute möchte ich Euch von meiner Ferlosen berichten und davon dass nicht immer alles hier so rosig ist und war.Wir sind ja ein zusammengewürfelter Haufen und sind alle verträglich zu einander. Hingegen Paru hatte früher große Aussetzer gegenüber von Menschen. Er griff regelmäßig an. Warum genau und in welchen Situationen war recht unterschiedlich.
Dadruch, dass er eine Handaufzucht ist, hat er zwar keinerlei Angst vor dem Menschen oder vor der Hand aber er hat auch keinerlei Respekt vor dem Menschen. Die Beisshemmung wurde ihm durch die Handaufzucht ebenfalls genommen, die uns in der Regel durch die Natur gegeben worden ist. Eine Naturbrut würde niemals so zubeissen aus einer Laune heraus wie eine Handaufzucht.
Ausserdem hat er ein normales Sozialverhalten in den ersten 10 Jahren seines Lebens nicht gelernt, da er niemanden hatte der ihm das als Rosakakadu vorgelebt hätte.
Viele Tierärzt und Heilpratiker sagen ja, dass Papageien zubeissen, weil ich Drohverhalten von den Menschen mißachtet wird. Beispielsweise der Papagei möchte gerade nicht spielen oder gerkrault werden und dann wird gedroht (Aufstellen der Federn, oft verwechselt mit Plustern zu Kraulen) und zu gebissen. Das Plustern zum Kraulen sieht am Kopfgefiedern insbesonderen an den Backen und Ohren anders aus als das Plustern als Drohverhalten. Wenn das zu oft missachtet wurde und der Papagei auch keinen Artgenossen über Jahre hatte, der ihm Sozialverhalten beibringen kann, prägt er sich das Verhalten ein und fängt in seltenen Fällen auch ohne Drohverhalten an zu beissen. Da uns das bei Paru nicht geglaubt wurde, bekamen wir Besuch von Fachleuten, die leider das feststellten, was unsere Federlose schon lange wusste. Paru droht nicht immer wenn er beisst. Anfangs als er zu uns kam, hat er versucht jeden Tag zu beissen.
Heute hat sich das gebessert. Durch die Sozialisierung mit uns. Er lernt jeden Tag mehr ein Rosakakadu zu sein und sich auch sozial zu verhalten. Leider ist das nach 10 Jahren ohne Grenzen nicht immer einfach. Aber jedes Jahr wird es etwas besser. Die Federlose läßt ihn viel Freiraum, läßt ihn kommen, wenn er Kontakt will ansonsten wird er in Ruhe gelassen. Dennoch kommt Paru hin und wieder zum Spielen und attackiert dann mitten im Spiel ohne Vorwarnung. Er tanzt und plötzlich springt er los und beisst zu.
Damit man sieht was passieren kann, wenn der kleinste Kakadu LEICHT zubeisst, hat meine Federlose ein paar Bilder aus der Vergangenheit rausgeholt.


Einmal nach einem Finger anstatt nach einem Klötzchen gegriffen.
Diese sollen einfach zeigen, dass es auch Kehrseiten in der Haltung gibt und Probleme mit denen man mit uns leben muss.
Wir anderen, sind ja keine Handaufzuchten und beissen selbst beim Tierarzt nicht so schmerzhaft wie Paru. Wir haben alle unsere natürliche Beisshemmung behalten, weshalb auch unsere Federlose sehr stolz auf uns ist. Ebenso haben wir uns die Grenzen und ein Sozialverhalten bewahrt. Das ist besonders schön für uns Notfall-Geschwisterhandaufzuchten.
Bitte stellt Euch jetzt mal vor, Paru würde wirklich fest in eine Kinderhand beissen, wie würde das wohl aussehen... ist das die Zahmheit vor der Pubertät des Vogels DAS wert?
Der Artikel wurde am 11.11.2009 von Dagi veröffentlicht.
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